Als Architekt des Gebäudes zeichnet sich René Berger (22.06.1878 - 16.03.1954) verantwortlich. Für das Pariser Muséum national d'histoire naturelle hatte er bereits Gewächshäuser entworfen. Das Neue Raubtierhaus kann als Abschluss einer Modernisierung der Menagerie des Plantes gesehen werden. Bereits 1929 wurde ein neues Vivarium eröffnet, dem 1934 das Affenhaus (Singerie) folgte. Mit diesem Haus wurde das alte Raubtierhaus von 1821 ersetzt.
Der Grundstein wurde 1934 gelegt und 1937 eröffnete der Bau.
Den Anstoss zum Neubau gab der 1931 eröffnete Zoo de Vincennes im Osten der Metropole.
In seiner Gestaltung passt das Gebäude in das altehrwürdige Ensemble des ältesten
Bürgerzoo der Welt. Die Menagerie wurde infolge der Revolution 1794 geschaffen,
als die Franzosen sich ihres Monarchen entledigten und beschlossen,
dass auch der Löwe nicht mehr König der Tiere sein solle!
So sollte er allerdings auch nicht enden!
Der Innenraum stellt den Menschen ins Zentrum. Die Architektur huldigt die
Idee der klassischen Menagerie. Die Innenanlagen wurden im Halbkreis um den
grossen Besucherraum angeordnet. Insgesamt säumen die Halle sieben solcher
Teilanlagen.
Anlässig der jüngst begonnenen Restaurierung des Gebäudes wurden drei dieser
Anlagen wiederhergestellt. Neben einem kleineren Absperrgehege besteht
ein Trakt aus einem weiteren grösseren Bereich.
Ohne die historische Bausubstanz anzugreifen, wurde durch eingebaute
Kletterhölzer der nutzbare Raum der Tiere vergrössert.
Diese Anlage beherbergt gegenwärtig Nebelparder.
Die beiden weiteren Anlagen werden gegenwärtig von Schnee- und Chinesischen Leoparden
bewohnt. Die noch nicht rekonstruierten Bereiche wurden mit grünen Stoffbahnen verhüllt.
Rückwärtig bestehen noch zwei kleinere Vitrinen, die mit Reptilien oder Kleinsäugern
besetzt werden.
Analog des Einganges besteht ein spiegelgleicher Ausgang.
Sowohl im Innen-, wie im Aussenbereich finden wir eine Reihe reliefartiger
Raubtierdarstellungen.
Zur Strassenseite entlang der Seine finden wir die Schmuckseite des Gebäudes
mit weiteren Reliefen, die auf einen ursprünglichen Besatz hinzeigen könnten!
Die Aussenanlagen beginnen zu den beiden Breitseiten mit je einer geraden Gitterfront.
Um die Gefängnisassoziation durch Eisenstäbe beim Besucher zu mildern, wurden bereits
vor einigen Jahren diese im unteren Bereich durch Plexyglasfenster ersetzt.
Im oberen Bereich war anlässlich des Umbaus der Einsatz von Edelstahlnetzen beabsichtigt.
Hier dürfte allerdings der Denkmalschutz sein Veto eingelegt haben!
Diesem geraden Käfig folgt ein leicht geschwungener, ebenfalls zu beiden Seiten des
Hauses. Beide Anlagen wurden zu einer zusammengelegt!
Die Frontseite besteht aus drei stärker geschwungenen Aussenkäfigen.
Während man links den aktuellen Zustand sieht, ist unten die Scheeleopardenanlage wärend der Renovierung zu sehen.
Die Chinesischen Leoparden verblieben als einzigste Katzen wärend der Schliessung
in der Fauverie und züchteten in dieser Zeit auch!
Wenn die restlichen Anlagen fertiggestellt werden, sollen zwei
weitere Katzenarten in den Zoo zurückkehren! Vor dem Umbau lebten hier
neben China- und Schneeleoparden Puma, Jaguar und ein Panther: